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Parken in Heidelberg

Foto: dpa Foto: dpa dpa
Die deutschen Städte leiden an akuter Verstopfung. Sie können die Autos nicht mehr aufnehmen, deshalb brüten in fast allen Städten Kommissionen über neue Pläne.
 
Sie sollen verhindern, dass der „ ruhende Verkehr“ wie die parkenden Fahrzeuge  in der Fachsprache genannt werden, den fließenden Verkehr in den Innenstädten eines Tages vollends erstickt. Teure Ersatzlösungen wurden und werden ausgetüftelt um Nachhaltigkeit zu erreichen, was in den vergangenen Jahren versäumt worden ist. Nämlich den Wiederaufbau und das wachsen der Städte auf die Automassen zu zuschneiden, denn niemand konnte nach dem Krieg diese Verkehrsentwicklung vorhersehen.

Noch 1948 fuhren im Gebiet der heutigen Bundesrepublik nicht mehr als 90000 Kraftfahrzeuge, heute sind es weit über 5 Millionen, ständig wachsend. Neue Parkplätze wurden kaum geschaffen. In großen Cities ist das Missverhältnis zwischen vorhandenem Parkraum und tatsächlichem Bedarf an Parkflächen so krass, dass man geradezu von einem Parknotstand sprechen kann. In Heidelberg zeigt sich, dass die überaus große Anzahl von Parkplätzen und die 19 Parkhäuser  bei großen Veranstaltungen und an bestimmten Einkaufstagen längst nicht mehr ausreichen. Das vor noch nicht so langer Zeit eingerichtete Parkleitsystem, das dem Autofahrer zeigt, wo noch freie Plätze sind, hilft bei Überfüllung auch nicht mehr.

Die Folge ist dann das „wilde“ Parken, das gerade in der Altstadt für verstopfte Straßen und Gassen sorgt und den Rettungskräften den Einsatz erschwert.
In den Stadtteilen mit ihren teilweise ebenfalls engen Sträßchen und Gässchen, werden diese sehr oft beidseitig so zu geparkt, dass die großen Wagen der Feuerwehr oder der Müllabfuhr nicht weiter kommen.
Geparkt wird auch oft mit zwei Rädern auch auf dem Bürgersteig. Dies wiederum ist für die Stadtverwaltung ein Ärgernis, in dem sie, wie jetzt in Rohrbach geschehen, eine Straße als Einbahnstraße erklärt und nur noch halbseitiges Parken erlaubt.
 
Dass dabei die wiederum dringend nötigen Parkplätze verloren gehen, interessiert niemand und da wundert auch nicht ein Ausspruch  vom Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, entnommen einem Leserbrief in der RNZ vom 14.03. „ die Stadt ist nicht Verpflichtet für Parkplätze zu sorgen“.
 
Ein großes Problem sind die Anwohner aber auch selbst. Nicht nur, dass von manchen Familien mehrere Autos vor dem Haus stehen, es werden auch die vorhandenen Garagen und Stellplätze nicht benutzt. Hier würde ein Umdenken für alle sehr hilfreich sein.
 
 
Ihr Stadtrat
Martin Ehrbar
Gelesen 5016 mal Letzte Änderung am 30.03.2017