Liebe Heidelbergerinnen und Heidelberger,
Der Lange Anger soll auf Höhe der Bahnstadt-Grundschule für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. So sieht es eine aktuelle Gemeinderats-Beschlussvorlage vor. Das Ziel: die Sicherheit jener Kinder erhöhen, die auf ihrem Schulweg den Langen Anger queren. Die Ausgangssituation: es gilt Tempo 30. Der Lange Anger ist die einzige nicht verkehrsberuhigte Straße, die Kinder aus dem Süden des Stadtteils queren müssen. Zeitweise war eine Ampel installiert. Die Maßnahme erscheint vielen Bewohnerinnen und Bewohnern der Bahnstadt unverhältnismäßig, teuer und einseitig. 567 Personen haben eine Petition unterzeichnet, die sich gegen die Sperrung wendet.
Mehr als 200.000 € soll die Sperrung kosten. In Anbetracht eines erwarteten Haushaltsdefizits von 109 Mio. € aufgrund der Corona-Folgen müssen auch diese Ausgabe auf den Prüfstand. Die Sperrung betrifft zudem nur einen von mehreren Schulwegen. Was ist mit den Kindern, die aus den anderen drei Himmelsrichtungen zur Schule laufen? Sie profitieren nicht und bekommen womöglich auch noch den Verlagerungsverkehr ab.
Ist ein verkehrsberuhigter Bereich vor der Schule nicht ohnehin die bessere Alternative? Das würde nämlich bedeuten, dass alle Verkehrsteilnehmer Schrittgeschwindigkeit fahren müssen und zu Fuß Gehende nicht behindern dürfen. Eine Sperrung mit versenkbaren Pollern hingegen würde bedeuten, dass Fahrräder, Elektrofahrräder und E-Roller weiterhin in schneller Fahrt passieren können.
Die Verkehrssicherheit der Schulwege ist für uns ein wichtiges, gesamtstädtisches Thema. Wir sollten Geld dort investieren, wo Schulwege am gefährlichsten sind - nach objektiven Kriterien und mit Augenmaß.
Bleiben Sie gesund!
Herzliche Grüße
Alexander Föhr
Tel.: 06221 5847160
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